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Pilotprojekt „Reform des Meisterbriefs Lebensmittelhandwerker“ erfolgreich abgeschlossen

  • Publié le 15.09.2021

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Bereits 2010 begannen die ersten Gespräche und Überlegungen über den Stellenwert und die zukünftige Ausrichtung des Meisterbriefes. Das Resultat: ein umfassender Reformprozess. 2017 fiel schließlich der Startschuss für den „Meisterbrief Lebensmittelhandwerker“. Die ersten Absolventen haben das Programm erfolgreich durchlaufen – Zeit, Bilanz zu ziehen.


Quo vadis Meisterbrief? – so lautete die Frage, die sich die Verantwortlichen zu Beginn des Projektes stellten. Die einst sinkende Marktattraktivität der Ausbildung zum Handwerker sowie die niedrige Einschreibungsquote waren zum damaligen Zeitpunkt alarmierend. Die seinerzeit ausgerufene grundlegende nationale Strategie „Lifelong Learning“ (S3L) legte den Fokus auf Durchlässigkeit, Transparenz und Qualität der Ausbildungsgänge in Luxemburg, welchen der bewährte Meisterbrief angehört. Doch schnell wurde deutlich, dass die alleinige Umsetzung der darin festgehaltenen Prinzipien, wie beispielsweise die bessere Information der Bevölkerung über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, nicht ausreichend sein würden, um eine Trendwende herbeizuführen. Tiefgründige Anpassungen stellten sich als notwendig heraus, wenn der Meisterbrief seinen Ruf und sein Markenimage wahren, seine Rolle und seinen Platz im Handwerk beibehalten und über das Handwerk hinaus weiterhin als Vorzeigemodell und Referenz dienen soll.

 

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, wurden zu Anfang der Diskussionen drei wesentliche Ziele definiert, die grundlegend für den gesamten Prozess sein sollten:

  1. eine Umstrukturierung der Ausbildung, die sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte abdeckt (Umfang, Breite, Komplexität und Tiefe der Lerninhalte),
  2. eine standardisierte Beschreibung und Klassifizierung der Ausbildungsgänge auf Grundlage der LQR-Deskriptoren (Luxemburger Qualifikationsrahmen),
  3. eine Ausarbeitung von Zusatzqualifikationen zum Diplom, um eine größere Transparenz der erlangten Qualifikationen während der Ausbildung zu schaffen.

 

In enger Kooperation mit dem Ministère de l'Éducation nationale, de l'Enfance et de la Jeunesse fiel die Wahl auf ein Szenario, welches verschiedene Meisterbriefe, die einem ähnlichen Tätigkeitsbereich zugehörig sind, anhand verschiedener Kriterien kombiniert. Konkret hieß das, dass die notwendigen fachübergreifenden und fachspezifischen Kompetenzen der einzelnen Meisterbriefe zu einem neuen Lehrplan ausgearbeitet wurden. Für die umfangreiche praktische Prüfung sollten die Kandidaten anhand ihrer beruflichen Erfahrungen und Kenntnisse eine Spezialisierung wählen. Dies war der Grundstein des Reformprozesses der Meisterbriefe.

Ein großer Vorteil der neuen Ausbildung besteht im Niederlassungsrecht, das die Absolventen des neuen Meisterbriefs in sämtlichen Aktivitäten, die der neue Lehrgang abdeckt, erhalten. Dies bietet die große Chance, auf aktuelle Marktanforderungen flexibel zu reagieren und das eigene Unternehmen kundenorientiert zu führen. So fördert die Ausbildung die Möglichkeit, sich breiter aufzustellen und somit das Angebot um weitere Dienstleistungen und Produkte zu erweitern. Die Ausbildung ermöglicht es den Meistern zudem, fachübergreifende Arbeitsprozesse zu definieren und Gruppen zu leiten. Die Kandidaten werden darüber hinaus auf Markttrends vorbereitet, sie haben die Möglichkeit sich frei zu entfalten und nachhaltige, innovative Ideen zu entwickeln.

2017 fiel dann der Startschuss für den neuen Lehrgang „Lebensmittelhandwerker“, welchen zwölf Kandidaten dieses Jahr erfolgreich abgeschlossen haben. Das neue Diplom deckt die Aktivitätsbereiche Bäcker-Konditor, Feinkoch und Metzger ab. Während ihrer Ausbildung haben die Kandidaten verschiedene Module durchlaufen: angefangen mit allgemeinen Thematiken, wie Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Ernährungslehre sowie Managementfächern und Produktionstechnologien bis hin zum Aneignen von spezifischen Fachkenntnissen und der Speisenkonzeption der einzelnen Spezialisierungen. Am Ende durften die jetzigen Meister dann ihre praktische Prüfung entsprechend ihrer Spezialisierung antreten.

Die einst festgelegten Ziele wurden erreicht, sodass inzwischen gemeinsam mit dem zuständigen Ministerium eine Planung aufgestellt wurde, die insgesamt ca. zwölf Reformprojekte und vier Revisionen von Meisterbriefen vorsieht. Bis 2030 soll das Angebot sämtlicher Meisterbriefe überarbeitet, die Ausbildung modernisiert und an die Lage an den luxemburgischen Markt angepasst worden sein.

Die Chambre des Métiers bedankt sich hiermit beim Ministère de l'Éducation nationale, de l'Enfance et de la Jeunesse für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre und freut sich, auch für das Schuljahr 2021/2022 den Meisterbrief Lebensmittelhandwerker anzubieten.

Des Weiteren bedankt sich die Chambre des Métiers ebenfalls für die bisherige und künftige Zusammenarbeit mit den Schulen Lycée Technique de Bonnevoie und École d'Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg – auch für die Mitorganisation der praktischen Prüfungen.

Neben dem Meisterbrief im Lebensmittelwerk werden für das Schuljahr 2021/2022 zwei weitere, ebenfalls reformierte Ausbildungen angeboten: der Meisterbrief in der Gebäudetechnik (bereits seit dem Schuljahr 2020/2021 im Angebot) sowie im Aktivitätsbereich Dach (Neustart 2021/2022). Die Chambre des Métiers freut sich über das große Interesse und erwartet gespannt die ersten Absolventen in den kommenden Jahren. Künftig werden progressiv weitere Meisterbriefe den Reformprozess durchlaufen.

Sie haben Fragen zum Meisterbrief oder wünschen einen Beratungstermin? Das Team Brevet de Maîtrise et Formation Continue steht Ihnen gerne zur Verfügung.

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