Mon entreprise

Creative Industries Cluster: Was ist drin für‘s Handwerk?

  • Publié le 05.06.2019

Vor 2 Jahren wurde das Luxembourg Creative Industries Cluster ins Leben gerufen. Seitdem ist einiges passiert. Unter den Clustermitgliedern sind auch Handwerker zu finden. Ein guter Anlass sich kurz an den Clustermanager zu wenden und mal nachzufragen.

 


3 Fragen an Marc Lis, Manager des Creative Industries Cluster.


Marc, das Cluster wurde vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen, was war das Zwei-Jahresziel und was wurde bis heute davon erreicht?

Das passt, denn wir lassen Aktionen und Entwicklung der letzten zwei Jahre Revue passieren und wollen einen Ausblick bis 2023 wagen.

Unser Hauptziel, seit Gründung des Clusters, ist es die Interessengruppen zu erreichen, Bedürfnisse und Probleme zu ermitteln, um dann einen umfassenden Aktionsplan aufzustellen, der den Bedürfnissen der Kreativbranche gerecht wird. Das heißt konkret:

Aufbau einer digitalen Plattform (creativecluster.lu) als Treffpunkt für Kreative. Die Plattform steht und hat bisher alle Erwartungen übertroffen. Die Zahlen sprechen hier für sich. Im ersten Jahr nach Start der Plattform, hatten wir bereits über 18.000 Besucher und mehr als 100.000 Seitenaufrufe zu verzeichnen. Durchschnittlich blieb ein Besucher 4:15 Minuten auf der Webseite, was klar bedeutet, dass die User sich den Inhalt und die Profile im Detail anschauen.

Ein weiteres Ziel ist die Unterstützung bei der Förderung und Sichtbarkeit der Branche. Das Cluster, half in den letzten 2 Jahren bei der Initiierung von Projekten, die ein Gesamtumsatzvolumen von 750.000 Euro generierten. Das sind die uns bekannten Zahlen. Wir rechnen allerdings damit, dass das Cluster auch Projektpartner zusammengeführt hat über deren Vorhaben wir zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht noch gar nicht informiert sind.

Wir sind zu einer wichtigen Anlaufstelle für Kreativschaffende geworden. So haben wir in den ersten 24 Monaten unseres Bestehens über 400 Fragen beantworten können.

Wir wollten eine starke Community aufbauen und haben zum aktuellen Zeitpunkt 460 Teilnehmer. Das ist nach so kurzer Zeit auch nicht unbeachtlich.

Das Cluster konnte grenzüberschreitende Kooperationen fördern und begleiten. Wir haben mit 20 Clustermitgliedern bei einem offiziellen Staatsbesuch in Paris teilgenommen und waren mit weiteren 6 Teilnehmern bei einer Wirtschaftsmission in Italien dabei.

Wir möchten branchenübergreifende Projekte initiieren. Hier geht es in erster Linie darum Großunternehmen als Projektpartner für branchenübergreifende Kooperationen mit Kreativschaffenden zu interessieren und somit einen neuen Ausblick zu schaffen und das Potenzial an Innovation mittels Kreativität unter Beweis zu stellen. Wir sind aktuell mit drei Unternehmen im Gespräch.

Die Entwicklung von Tools und wiederkehrenden Veranstaltungsformaten war ebenfalls Teil des ursprünglichen Plans. Resultate sind die Veröffentlichung des DODODO Magazin, einer Clusterbroschüre, die Veranstaltung des Creative Thirstday und weitere thematische Networking-Events.

 

Was ist für die nächsten zwei Jahre geplant?

Wir planen eine detaillierte Branchenanalyse der Kreativwirtschaft in Luxemburg. Wie machen wir das?

Wir bauen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus. Wir werden die Zusammenarbeit zu ähnlichen Strukturen in den Nachbarländern verstärken und uns strategisch vernetzen, zum Beispiel mit dem Creative Cluster Dock11 im Saarland. Eine Plattform, wie das PCI Netzwerk (Promoting Creative Industries Netzwerk) dem wir neulich beigetreten sind, dient ebenfalls als wichtiger professioneller Wissensaustausch zwischen Cluster Manager.

Wir brauchen eine Gesamtübersicht darüber, wer hier in Luxemburg bereits international tätig ist, exportiert und wer dies in naher Zukunft tun möchte und auf welche Zielmärkte. Diese Analyse wird es uns ermöglichen Anfragen und Angebote an die zuständigen Instanzen und Experten weiterzuleiten und beim „streamlinen“ der Information zu helfen.

Ein Hauptaugenmerk liegt auch auf der Initiierung branchenübergreifender Projekte zwischen Kreativschaffenden und Unternehmen. Wir möchten helfen mindestens zwei solcher Projekte pro Jahr ins Leben zu rufen.

Über eine große Hauptveranstaltung, die den Kreativ- und Kulturschaffenden der 12 Branchen der Kreativwirtschaft gewidmet ist, als jährliches Format, machen wir uns momentan zusätzlich Gedanken.

 

Was ist drin für das Handwerk?

Die Partnerschaft mit IPIL, dem Institut de la Propriété Intellectuelle (Institut für Geistiges Eigentum) während der Afterworks de la Propriété Intéllectuelle war im letzten Jahr eine großartige Gelegenheit, Design und Handwerk zusammenzubringen, und das Thema Patente und Marken konkret vorzustellen. Das Thema betrifft jeden, der macht und das Handwerk macht!

In Zusammenarbeit mit der Vereinigung De Mains de Maîtres und der Chambre des Métiers haben wir ein Networking organisiert, das sich gezielt dem Handwerk und Herstellung widmete, im Hinblick auf die hier in Luxemburg stattfindende Biennale De Mains de Maîtres und den Salon Révélations in Paris.

Wir verfolgen jede Branche der Kreativbranche in Luxemburg genau und wollen auch langfristig weiterhin einen ausgewogenen Ansatz in allen 12 Bereichen pflegen. Diese Vielfalt ist unsere Stärke.

Um den Erwartungen aller gerecht zu werden, fördern wir einen ständigen Austausch und einen Bottom-up-Ansatz. Das Handwerk darf hier nicht fehlen.

 

Weitere Informationen

Informationen zu Initiativen und Kontakten des Clusters finden Sie auf der Webseite des Creative Industries Clusters.