Photovoltaik – Eigenverbrauch in Betrieben optimieren, mit Batterien und Energiemanagementsystemen
Veröffentlicht am 01.09.2025
Sprache: deutsch
Am 9. Juli 2025 hat der Service eHandwierk in Zusammenarbeit mit der Klima-Agence eine Konferenz zum Thema „Photovoltaik-Eigenverbrauch in Betrieben optimieren” ausgerichtet. Die Konferenz fand im Rahmen der Initiativen „Klimapakt fir Betriber” und „Klimaprogramm Handwierk” statt. In interessanten Vorträgen wurden den mehr als 40 Teilnehmern die Möglichkeiten zur Optimierung des Eigenverbrauchs bei Photovoltaik-Anlagen mittels Batterien und Energiemanagementsystemen nähergebracht. In zwei Erfahrungsberichten wurde über die konkrete Umsetzung in Unternehmen berichtet. Im abschließenden Networking wurden die verschiedenen Themen in Einzelgesprächen vertieft.
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassungder einzelnen Beiträge:
Samuel Gillessen (Klima-Agence) und Ralf Cavelius (Chambre des Métiers) berichteten in der Einführung über die Initiativen „Klimapakt fir Betriber” und „Klimaprogramm Handwierk”. Mit verschiedenen Beratungs- und Informationsangeboten sollen Betriebe in Luxemburg dabei unterstützt werden, ihre Emissionen zu reduzieren, beispielsweise durch Energieeinsparung, Nutzung erneuerbarer Energien oder die Umstellung des Fuhrparks auf Elektromobilität.
Xavier Hansen vom Wirtschaftsministerium berichtete über die aktuell verabschiedete „Speicherstrategie Lëtzebuerg“. Diese Strategie beschreibt die Rolle von Speicherbatterien im nationalen Stromnetz, identifiziert die Herausforderungen und schlägt zwanzig konkrete Maßnahmen vor, um den Einsatz von Batterien in Luxemburg zu fördern. Ziel ist es, ihren Mehrwert für die Endverbraucher und für das gesamte Stromnetz (Stichworte: Flexibilität, Netzdienlichkeit und die Erhöhung der Ausnutzung erneuerbarer Energien) zu maximieren. In der Speicherstrategie werden verschiedene Batterieformen wie Hausspeicher, Gewerbe- und Industriespeicher, Speicher in Autos, Quartierspeicher sowie Netz- bzw. Großspeicheranlagen adressiert.
Die Maßnahmen umfassen strategische Weichenstellungen, die Integration von Speichern in das System, dynamische Tarifstrukturen/Netzentgelte, Förderungen – wie aktuell die Speicherförderung in der Ausschreibung für Photovoltaik – sowie begleitende Informations- und Ausbildungsmaßnahmen. Eine sektorübergreifende Arbeitsgruppe begleitet den Fortschritt und gibt wichtige Informationen an die beteiligten Sektoren weiter. Weitere Informationen finden sich hier.
Samuel Gillessen von der Klima-Agence und Ralf Cavelius von der Chambre des Métiers informierten in ihrem Vortrag über Nutzungsmöglichkeiten und Anwendungen von Speichern, wie z.B. die Erhöhung des Eigenverbrauchanteils, die Nutzung von Flexibilitätsoptionen, die Netzstabilisierung, das Peak-Shaving, dynamische Tarife und die Notstromfähigkeit. Zudem wurde die Möglichkeit zur Nutzung der kostenlosen Datenplattform LENEDA als Grundlage für die Datenanalyse bestehender Lastprofile und Bilanzierung, beispielsweise bei Strom-Teilen-Projekten, aufgezeigt. Insbesondere wurde die Wichtigkeit einer individuellen Analyse der Lastprofile und des Verbrauchsverhaltens von unterschiedlichen Betriebstypen und Kennzahlen zur Dimensionierung, Wirkungsweise und Wirtschaftlichkeit von Speichern aufgezeigt. Abschließend wurde die Notwendigkeit von Energiemanagementsystemen als integrierendes Managementinstrument zur Optimierung von Verbrauchern und Erzeugern erläutert.
Laurent Hennico vom Unternehmen Electro-Center zeigte neben die verschiedenen Funktionalitäten und Vorteilen von Batteriespeichern auch Beispiele von konkreten Projektumsetzungen in Gewerbe und Industrie. So wurden unter anderem zwei Projekte mit größeren Speichern und einer Gesamtkapazität von ca. 435 kWh bzw. 645 kWh Speicherkapazität vorgestellt. Die Speicher kommen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs, zur Spitzenlastkappung und zur Notstromversorgung zum Einsatz. Auch die Nutzung dynamischer Netztarife und die Kopplung mit Elektromobilität sind geplant.
Frank Johanns vom Unternehmen Joma Solar ging anhand von Projektbeispielen in Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft auf die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von Speichern und Energiemanagementsystemen ein. Er zeigte neben dem Systemaufbau insbesondere Optimierungsmöglichkeiten in der Kombination aus Photovoltaik, Speicher, E-Mobilität, Verbrauchssteuerung und Energiemanagementsystem. Außerdem ging er speziell auf die Vermarktungsmöglichkeiten wie dynamische Tarife und Arbitrage sowie die Netzstützung mittels Speicher und die damit verbundene Generierung zusätzlicher Erlöse ein.
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