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Prix Luxembourgeois de la Qualité et de l’Excellence: Qualität & Handwerk im Fokus

  • Publié le 29.04.2022
Clémentine Venck, Geschäftsführerin, Cocottes Luxembourg

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Einmal pro Jahr werden im Rahmen des Luxemburger Preises für Qualität und Exzellenz (PLQE) kleine und große Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen ausgezeichnet. Was all diese Unternehmen vereint, ist ihr Streben nach ständiger Verbesserung.  

Mit auf dem Treppchen steht meistens auch ein handwerklicher Betrieb. 

So konnte im letzten Jahr das Team von Cocottes den "Bronze Quality Prize” entgegennehmen. Die Jury ließ sich, nach eigenen Worten, von der ansteckenden Leidenschaft für "gutes Essen" sowie von der Produktqualität und Kundenorientierung überzeugen. 

Wir haben hinter die Kulissen geblickt: Cocottes-Geschäftsführerin Clémentine Venck und der Generalsekretär des Mouvement Luxembourgeois pour la Qualité et l'Excellence (MLQE) Sullivan Thomas sprachen mit uns über die Auszeichnung und ihre damit verbundenen Erfahrungen. 

 


Für uns war die Teilnahme vor allem eine Gelegenheit, uns kurz mal aus dem Alltagstrubel rauszunehmen, Abstand zu gewinnen und die Sicht aufs Gesamtunternehmen zu schärfen

Im vergangenen November erhielt Cocottes den "Bronze Quality Prize". Mit dieser Auszeichnung wird die Strategie eines luxemburgischen Handwerksunternehmens gewürdigt, das Qualitätsmanagement und kontinuierliche Verbesserung in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit stellt. "Für uns war die Teilnahme vor allem eine Gelegenheit, uns kurz mal aus dem Alltagstrubel rauszunehmen, Abstand zu gewinnen und die Sicht aufs Gesamtunternehmen zu schärfen", erzählt Clémentine Venck. "Das Unternehmen ist in den letzten Jahren sehr schnell gewachsen und die Arbeit ist sehr zeitintensiv. Wie viele andere Kollegen aus dem Handwerk, und insbesondere aus unserer Branche, leben wir unsere Leidenschaft voll aus. Allerdings bleibt oft nicht genug Zeit, um sich detailliert mit der Organisation auseinanderzusetzen und strategisch über mögliche Verbesserungsansätze nachzudenken."

Die Teilnahme am Luxemburger Qualitäts- und Exzellenzpreis bedeutet also, dass man sich die Zeit nimmt, die Funktionsweise des eigenen Unternehmens genauer zu betrachten und zu analysieren. "Unser Vorgehen ist nicht mit einem Audit vergleichbar. Wir haben kein festes Regelwerk, sondern kommen sozusagen mit einem unbeschriebenen Blatt ins Haus. Wir versuchen, das Unternehmen zu verstehen, die Geschichte, den Organisationsaufbau, die Organisationsweise, das vorhandene Potential für Verbesserung, Innovation und Wachstum. Die Größe des Unternehmens ist kein ausschlaggebendes Kriterium. Auch in sehr kleinen Strukturen kann man ein sehr gutes Qualitätsmanagement finden", so Sullivan Thomas. "Im Übrigen ist der Preis auch nicht als Wettbewerb gedacht, bei dem verschiedene Unternehmen gegeneinander antreten. Der Kandidat tritt streng genommen nur gegen sich selbst an. Unser Ziel ist es, Unternehmen dazu zu bringen, sich die richtigen Fragen zu stellen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um sich permanent weiterzuentwickeln. Es ist somit der eigene Status Quo, der herausgefordert wird." 

 

Verbesserungspotential erkennen

Dieser erste Schritt hat uns ermöglicht, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren, aber auch zu erkennen, was bereits gut funktioniert und daraus Kapital zu schlagen

Zur Bewertung eines jeden Kandidaten werden die vom Unternehmen eingereichten Unterlagen und ein von den Prüfern erstellter Bericht herangezogen. Um sich ein Bild machen zu können, begleiten die Juroren das Unternehmen einen Tag lang vor Ort, unparteiisch, unabhängig und grundsätzlich wohlwollend. "Hierin liegt für das teilnehmende Unternehmen bereits ein wichtiger Mehrwert. Das geht weit über die Verleihung eines Preises hinaus. Die Selbstanalyse ermöglicht es dem Unternehmen, Stärken und Verbesserungspotential für sich zu erkennen. Anschließend wird diese Selbsteinschätzung des Managements und der eigenen Aktivitäten von Experten beurteilt. Und schließlich kann sich das Unternehmen am Ende auf einen detaillierten Abschlussbericht stützen”, erläutert Sullivan Thomas.

Die Geschäftsleitung von Cocottes hat bereits bei der Vorbereitung der Bewerbungsunterlagen für diesen Preis großen Wert daraufgelegt, dass alle Bereiche des Unternehmens mit einbezogen werden – von der Produktion über die Logistik bis hin zu Marketing und Personalwesen. "Dieser erste Schritt hat uns ermöglicht, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren, aber auch zu erkennen, was bereits gut funktioniert und daraus Kapital zu schlagen", so Clémentine Venck. “Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Das Management von Gesundheitsrisiken, die Rückverfolgbarkeit der Produkte und die Lebensmittelsicherheit sind grundlegende Aspekte unserer Arbeit. So haben wir uns auch im Bereich des umweltverantwortlichen Handelns sowie der Abfallentsorgung in all unseren Verkaufsstellen sehr strenge Regeln gesetzt. Gleichzeitig haben wir jedoch festgestellt, dass wir diese Themen nicht ausreichend kommunizieren. Was uns selbstverständlich erscheint, ist eventuell nicht ausreichend bekannt. Dabei ist es wichtig, dass unternehmensweit alle Mitarbeiter die gleichen Werte teilen. Dazu ist eine klare und transparente Kommunikation auf allen Ebenen unerlässlich."

 

Handwerk als Qualitätsfaktor

Der Wille und die Fähigkeit, auf Gelegenheiten reagieren zu können, das ständige Streben nach Verbesserung und Innovation

Den Unternehmensbesuch vor Ort nutzen die Juroren dazu, Manager und ihre Teams zu treffen und Fragen zu stellen, zu ihrer Arbeit und zur allgemeinen Organisation des Unternehmens. "Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Information, die uns das Unternehmen in der Bewerbungsphase zur Verfügung gestellt hat, auch tatsächlich mit den im Unternehmen gelebten Werten übereinstimmt", fügt Sullivan Thomas hinzu. "Im Bereich des Handwerks ist die Qualität des Produkts der eigentliche Wert. Im Fall Cocottes konnte sich die Jury mit eigenen Augen von einer Organisation überzeugen, die einer gemeinsamen Vision folgt und positive sowie inspirierende Werte lebt. Der Wille und die Fähigkeit, auf Gelegenheiten reagieren zu können, das ständige Streben nach Verbesserung und Innovation – sowohl im Rahmen der Produktpalette als auch im Kundenservice – sind ebenfalls starkes Zugpferd des Managements und der gesamten Belegschaft."

Neben einer engagierten und willensstarken Führungsebene ergab die Beurteilung auch, dass Partizipation, Respekt und Mitarbeiterentwicklung nicht nur auf dem Papier im Mittelpunkt stehen, sondern auch erfolgreich umgesetzt und gelebt werden. "Wir sind sehr stolz auf diesen Preis, der eine ganze `Familie‘ für ihre gute Zusammenarbeit belohnt. Wir arbeiten mit viel Freude zusammen, in einer anspruchsvollen, aber leider viel zu wenig geschätzten Branche", schließt Clémentine Venck und lädt gleichzeitig jedes Handwerksunternehmen ein, sich diesem Ansatz anzuschließen – um auf diesem Weg die Qualität und Exzellenz der luxemburgischen Wirtschaft in den Vordergrund zu stellen und weiter voranzubringen.  

 

Sie sind an Thema und Auszeichnung interessiert? Dann finden Sie weitere Informationen Sie auf der Webseite des MLQE (FR & EN).